Vor einiger Zeit endete die Flucht des kleinkriminellen Betrügers Leonard S. Dastrov vor den Schuldeneintreibern eines betrogenen Geschäftspartner in der U-Bahn von Mad City. Der Versuch zu schlafen, hatte ihn nun erneut in die verrückte Stadt gebracht. Dort landete er vor dem Tor des scheinbar stillgelegten Vergnügungsparks „Traumlande“.
Kurz darauf stolperten auch die militante, aggressive Paige und der seltsame Soldaten Steve Austin aus dem dichten Nebel, der den Park umgibt. Alle behaupteten, sie wären zuerst vor dem Tor gewesen und die anderen beiden seien zu ihnen gestoßen. Der Punkt konnte nicht geklärt werden, weil das drängende Gefühl einer Bedrohung aus dem Nebel Leo dazu brachte, das Tor zu öffnen. Das schwere Schloss am Tor schien bereits vor ihnen zerstört gewesen zu sein.
Nach dem Durchqueren des Tors erschien der Park plötzlich von kleinen Kindern belebt, deren Gesichter breite Mäuler mit spitzen Zähnen teilte. Der Versuch von Paige, sie mit einem mit Schokolade überzogenen Apfel zu bestechen, um mehr über den Park zu erfahrenen, verlief erfolglos. Stattdessen beobachtete Leo selbstgefällig, wie die Schlägerin beinahe gebissen wurde.
Der Sandmann – Auftrag und Verfolgung
Ein Rabe lockte Leo durch den Park, der sich mit dem Rücken immer zu den Wänden der Buden hielt und Haken schlug, um nicht von Verfolgern überrascht zu werden. Der Rabe flog schließlich in ein Spiegelkabinett, dass Leo und Paige umrundeten. Das Kabinett erwies sich als Kulisse, dennoch konnte Steve problemlos durch die Tür treten. Leo folgte ihm verwirrt.
Das Kabinett erschien wie eine riesige Halle, deren Ausmaße nicht abschätzbar waren. Die Decke war mit Sternen überseht, während auf dem Boden zahlreiche Spiegelscherben lagen. In der Mitte(?) der Halle erwartete bereits der König der Traumlande, der Sandmann, die Besucher und bat sie, ihm seinen Traumbeutel von dem Wachskönig wieder zu besorgen, die von dessen willigen Diener gestohlen wurde.[1]
Leo schloss sich mangels Alternative seinen Begleitern an, die beschlossen, eine Kopie des Beutels in Mad City zu besorgen, um den Beutel auszutauschen. Der Sandmann warnte sie, dass bereits seltsame Wesen auf ihren Fersen seien, woraufhin man sich eiligst verabschiedete.
Auf dem Markt des Bizarren – Was das Herz begehrt
In der seltsamen Stadt rief man eine Kutsche, deren Fahrer verdächtig nach dem Taxifahrer aussah, den man beim ersten Besuch bereits beehrt hatte. Dieser war bereit, die drei zum Marktplatz zu fahren, doch Leo beobachtete einen Mann mit Zylinder und Umhang, der von der Polizei der Stadt verfolgt wurde. Aus Sympathie und Reflex zog er den Flüchtling in eine Seitengasse und versteckte ihn dort, woraufhin sich der Fremde bedankte. Der Fremde stellt sich als Eduardo vor und versprach, sofort zu Hilfe zu kommen, sollte Leo ihn rufen.
Man fuhr anschließend los. Auf dem Markt tauschte Leo seinen Seidenschlafanzug gegen eine frische Herrenausstattung und einen Gehstock mit Elfenbeingriff ein, woraufhin der Händler ungewöhnlich erfreut reagierte. Die ganze Stadt schien Leo nach seltsamen Gesetzten zu funktionieren. Mindestens vage hielt er noch immer an der Theorie fest, er sei unter Drogen gesetzt worden und würde sich alles einbilden. Währenddessen deckte sich der ehemalige Soldat Steve Austin mit einem Stockdegen und einer Art Elektroschockerstab eindeckte.
Boxkampf des Todes – Paige das blutige Hackfleischbällchen
Paige schaffte es, sich zwei Phosphorgranaten zu besorgen, ehe sie sich von einem Kleinwüchsigen Kerl provozieren lies. Augenrollend folgte Leo in die Arena am Rande des Marktplatzes, wo ihre Begleiter Zeuge wurden, wie sie von Billi the Bear, die aussah wie Paiges Spiegelbild, brutal und gründlich zusammengefaltet wurde. Weil man ja irgendwie doch zusammengehörte, zog Leo als die Niederlage absehbar war, bereits während des Kampfes los, um einen Verbandskasten zu besorgen. Paige lag bereits fast tot auf einem mittelalterlichen Leichenkarren, der von Dr. Edward gezogen wurde. Steve Austin gab sein Bestes, um Paiges Körper wiederzubekommen, aber es schien Gesetze zu geben, dass die Körper der Verlierer ihm gehörten.
Leo stieß mit einem Erste Hilfe Koffer, einem Revolver und einer Tüte frittierten Hummerstückchen zu den beiden hinzu. Kurz zuvor hatte er seine Wahnsinnsfähigkeit eingesetzt, um dem Händler die Quittung für seinen Einkauf mit der Behauptung zu zeigen, er hätte bereits bezahlt.[2] Leo setzte seine Wahnsinnsfähigkeit erneut ein, um eine Urkunde vorzuzeigen, die eine Änderung der Regeln belegte.[3]
Das blutige Fleischbällchen Paige wurde mit viel Jod in den Wunden zur Desinfektion, Mullbinden und Medikamenten aus dem Arztkoffer versorgt. Während L.S.D. Sich des Heroins, Marihuana und des Cannabis bemächtigte, dass er im Koffer fand, gab er der Wehrlosen sämtliche Tabletten, deren Wirkung irgendwie gegen ihre Symptome geeignet erschienen. Anschließend zog der Soldat Steve den Wagen mit Paige weiter, weil Leos Anzug dabei dreckig geworden wäre.
Kurze Zeit später konnte Paige wieder laufen und man entschied sich den Wagen stehenzulassen, weil man verfolgt wurde. Dabei vergaß Leo seine frittierten Hummerstücke auf dem Wagen, was er später sehr bedauerte.[4]
Den Verfolgern schien man perfekt zu entkommen, aber weil niemand mehr an den Beutel gedacht hatte, musste man wieder umkehren. Die 13. Stunde war bereits vorbei, sodass vom Markt nur noch ein schäbiger Abklatsch übrig war. Man fand aber mit der Auskunft eines Taxifahrers Billy Beutlin, den großen Beutelmacher. Dieser gab ihnen auch eine Kopie des Traumbeutels, schloss aber anschließend sofort seinen Laden – für immer.[5]
Die Filmstar und andere Eskalationen
Paige hatte sich auf dem Markt einen Stahlhelm und einen Wehrmachtsmantel gekauft, weshalb sie auf dem Weg zum Reich des Wachskönigs an einem Filmset für die Schauspielerin der Rolle von Dr. Elza von Blitzen gehalten wurde. Steve und Leo hielt man für ihre Bodyguards. Leo, der langsam anfing, sich auf die Logik bzw. Nichtlogik von Mad City einzulassen, nahm diese Rolle sofort an. Natürlich flog der Irrtum auf, nachdem Paige nicht den richtigen Text im Kampf gegen Captain Berlin aufsagen konnte und man musste fliehen.
Leo genoss die Situation geradezu. Hier unten konnte er alles sein, konnte alles bekommen, Geld war mit seiner besonderen Gabe kein Problem und überhaupt …
Bevor er am Eingang der Wachsfabrik der Wache mit neuem Selbstbewusstsein seinen „Passierschein“ zeigen konnte, blies Steve dem Wächter einfach das Licht aus. Das ist wörtlich zu verstehen. Der Wächter hatte statt Augen Kerzen in den Augenhöhlen und erblindete als Steve um ihn herumflog, um genug Wind zu erzeugen, die kleinen Flammen auszublasen.
Von der Wirtschaftsprüfung des Wachskönigs
In die Fabrik zu schleichen war erstaunlich problemlos, sodass die drei ins Obergeschoss gelangten. Dort stellte sich Leo selbstbewusst als Wirtschaftsprüfer vor und verlangte den Wachskönig zu sehen. Er wurde in dessen Büro geführt, wo er auf ihn wartete. Das seine Begleiter die Gelegenheit nutzten, um sich davonzustehlen und diesen Alleingang als Ablenkung zu benutzen, merkte er kaum in Trance seines Machtaumels. Sein Verhängnis war seine ungewohnte Selbstsicherheit.
Statt dem Wachskönig mit seiner Fähigkeit zu überzeugen, versuchte er sich als heimlichen Verbündeten auszugeben, der einfach nur mehr über Mad City erfahren will. Er ging offen auf die Anschuldigung des Wachskönigs ein, vom Sandmann geschickt worden zu sein, behauptete aber, enttäuscht gewesen zu sein, weil dieser ihm keine Antworten gab.
Der Wachskönig ging zum Angriff über und rief seine Schergen. In einer epischen Bewegung zog Loe seinen Revolver und schlug den ersten Wächter mit dem Ellenbogen in der gleichen Bewegung nieder, in der er den zweiten Wächter erschoss. Dummerweise floh er in den Keller und versteckte sich unter der Treppe. Dort stieß der Wachskönig mit Steve Austin zusammen, der mit Paige den Traumbeutel erbeutet hatte. Steve gelang es, sich an dem König vorbeizudrängeln. Eine Flucht begann, bei der Paige mit einer der Phosphorgranaten den Wachskönig aufhielt. Zu dritt floh man …
Flucht in die nächste Runde
Mit mächtigen Feinden im Nacken blieb zunächst offen, ob die Rückkehr in die Traumlande erfolgreich ist. Das wird die nächste Sitzung zeigen. Für die Leo bereits geplant hat, die Zeitung von Mad City zu übernehmen und seine Wahrheit zu verbreiten. Was in der Zeitung steht, stimmt schließlich immer, oder? Auch wenn dort stehen sollte, dass er der Chef der Stadt sei … ?
Dieser Blogbeitrag ist eine Zusammenfassung der Ereignisse unserer zweiten DRYH-Sitzung aus Sicht von Leo, weshalb einige Lücken für Ereignisse bestehen, die Leo nicht mitbekommen hat. Die Zusammenfassung stammt von Sal, http://w6vsw12.wordpress.com und steht unter keiner Lizenz. Die Zusammenfassung darf weiterverbreitet, verarbeitet, geändert und sogar als eigenes Werk ausgegeben werden. Eine Verlinkung oder Namensnennung wäre nett.
ANMERKUNGEN
[1]: Das wurde auf dem Münchner Rollenspieltreffen einmal in einer Runde ausgespielt, bei der ich mitgespielt hatte. Die Glasscherben stammten von einem ehemaligen Sprengmeister, der Dinge explodieren lassen konnte und bei der Flucht aus dem Spiegelkabinett den Weg einfach freigesprengt hatte.
[2]: Leo hat eine Seite aus einem Notizbuch herausgerissen. Seine Wahnsinnsfähigkeit erlaubt ihm, diese Seite wie jeden Ausweis oder jede Urkunde aussehen zu lassen, die er gerade braucht. Im Extremfall ist es ihm sogar möglich anderen jegliche Lüge aufzutischen. Dazu muss er nur die Seite vorzeigen, selbst wenn es für seine Lüge eigentlich keine Belege geben kann.
[3]: Die genauere Kondition, wann der Arzt kein Anrecht auf den Körper eines Verlierers hat, habe ich leider vergessen.
[4]: Okey, das war überhaupt nicht für den Verlauf des Abenteuers relevant, aber wer würde hochwertiges Fingerfood nicht vermissen, wenn er es vergisst?
[5]: Gerüchten zufolge zog kurz darauf sein Verwandter Karsten Körber dort ein, der große Korbmacher.